Das Klosterdorf Polling liegt im Herzen des oberbayerischen Pfaffenwinkels südlich von München, nur wenige Kilometer von der Kreisstadt Weilheim entfernt. Polling mit knapp 3700 Einwohnern blickt auf eine 1250-jährige, von klösterlichem und landwirtschaftlichem Leben, aber auch von Kunst geprägte, Geschichte zurück. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten erinnern an Künstler vergangener Epochen, für die Polling Inspiration und Rückzugsort war.
Schon im 19. Jahrhundert war Polling als Künstlerdorf bekannt. Zunächst als Sommerresidenz vieler Maler der „Münchner Schule“, später auch als Pilgerstätte amerikanischer Künstler, die in der Landschaft nahe des Ammerufers Motive für ihre Gemälde fanden. Das „Museum Polling“ zeigt u.a. Werke von Heinrich Zügel, Franz Defregger, Frank Duveneck und Crone, die hier entstanden sind.
Später ging der Ort als „Pfeiffering“ auch in die Literaturgeschichte ein – in Thomas Manns „Doktor Faustus“, dessen Protagonist in die heile Welt des fiktiven „Pfeiffering“ flieht. Der 2007 errichtete „Doktor-Faustus-Weg“ führt an Schauplätzen des Romans vorbei.
Dass Tradition und Kultur in Polling eine besondere Rolle spielen, lässt nicht nur der historische Ortskern erahnen. Im Regenbogenstadl, dem „Dream House“ zweier amerikanischer Künstler, dem Komponisten La Monte Young und seiner Frau, der Lichtkünstlerin Marian Zazeela, verbinden sich Klang und Licht zu einem gemeinsamen Werk.
Im Fischerbau, einem historischen Gebäude mit acht Gewölbekellern, das 2001 aufwendig restauriert wurde, wird seit 2003 zeitgenössische Kunst gezeigt, die eine Brücke vom Entstehen der klösterlichen Gemeinde im 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart baut. Derzeit ist Dan Flavins Lichtinstallation „untitled 1970, Blue and red fluorescent light“ zu sehen.
Die Kunst der Gegenwart für die Zukunft zu erhalten ist das Ziel der STOA169. Der Standort westlich von Polling am Ufer der Ammer ist nicht zufällig gewählt, er ist Teil des Konzepts.