Liam Gillick
* 1964 in Aylesbury, Großbritannien, lebt und arbeitet in New York City, USA
Liam Gillick nutzt verschiedenartige Formen, um die neuen ideologischen Kontrollsysteme aufzuzeigen, die seit den frühen 1990er-Jahren entstanden sind. Er untersucht in seinem Werk die Ästhetik der gebauten Umwelt. Dabei weist er auf die dysfunktionalen Aspekte des modernistischen Erbes von Abstraktion und Architektur hin, sobald es in einem globalisierten, neoliberalen Konsens verortet ist.
Gillicks Werk reicht von kleinen Büchern bis hin zu großformatigen architektonischen Kollaborationen. Seine künstlerische Praxis bewegt sich im Spannungsfelds zwischen formal minimalistischen Arbeiten, die sich mit der Sprache des erneuerten Raumes auseinandersetzen, und Praktiken des Schreibens und der Verwendung von Text – und wird in seiner kontinuierlichen Auseinandersetzung mit Konventionen der Ausstellung als Form, zusammengeführt. Außerdem hat Gillick seit Ende der 2000er-Jahre eine Reihe von Kurzfilmen realisiert. Diese setzen sich mit der Konstruktion der kreativen persona – angesichts der kontinuierlichen Veränderung der kulturellen Rolle des zeitgenössischen Künstlers – auseinander. Gillick verwendet ein breites Vokabular, um die Rolle, die Kunst in der Gesellschaft spielen kann, bewusst zu hinterfragen und zu untersuchen, inwiefern Ästhetik ein politisches Thema in der neoliberalen Wirtschaft ist. Seine Kunstwerke involvieren die Betrachter und erschaffen Räume, in denen es möglich sein könnte, über die Schnittstellen zwischen der gebauten Welt und Modi der Kritik nachzudenken.
Foto © Liam Gillick