Lorena Herrera Rashid & Endy Hupperich
Lorena Herrera Rashid * 1972 in Mexico City, lebt in Itzamatitlan, Mexiko
Endy Hupperich * 1967 in Kaufbeuren, Deutschland, lebt in Itzamatitlan, Mexiko
Lorena Herrera Rashid ist Bildhauerin, Endy Hupperich Maler. Beide haben in München studiert, seit 2014 leben und arbeiten sie in Mexiko. Das Bildhauerische und das Malerische sprechen jeweils eine eigene Sprache, und bislang verfolgten die beiden Künstler eigene Projekte. Für das Projekt STOA169 wurden sie eingeladen, erstmals gemeinsam zu arbeiten.
Lorena Herrera Rashid und Endy Hupperich schauen mit ihrer Kunst kritisch auf die Phänomene, die wir täglich erleben und die uns umgeben: auf die Vermassung und Gleichschaltung in allen Bereichen, die Uniformität und Verflachung der Medien, die Überflutung mit Zeichen, die Zunahme an Künstlichkeit, auf den hemmungslosen Konsum und die Verschwendung, die globale Vermarktung, den Verlust an Konzentration, Religiosität und Ersatzreligionen – und auf die Nostalgie angesichts alles immer schneller Verschwindenden. Dabei spielen die unterschiedlichen Orte und Kulturräume ihrer Biografien beim sprachlichen und bildnerischen Austausch der beiden Künstler eine zentrale Rolle. Sowohl Herrera Rashid als auch Hupperich nehmen diese Welt nicht einfach als gegeben hin. Sie entfliehen ihr nicht in Illusionen und Traumwelten, sondern schauen sie bewusst an und hinterfragen sie immer wieder neu. Respektlos, aber nie aggressiv oder zerstörerisch nehmen sie sie auseinander, bearbeiten sie vielmehr spielerisch. Sie wenden sich verbrauchten Motiven zu und haben Sympathien für gebrochene Charaktere. In ihrer künstlerischen Praxis gibt es für die beiden Künstler keine Begrenzungen, keine Fixierungen, keine Grenzen zwischen High and Low, zwischen Hochkunst und Trash, zwischen dem ganz großen Zusammenhang und den fragmentarischen Fetzen. Die Welt ist eine ausufernde, sich ständig verändernde, niemals vollkommene Einheit. Ihre sperrigen, unangenehmen und unhandlichen Seiten lassen sich nicht bekämpfen. Sie können nur auf eine friedfertige, spielerische Weise angenommen werden – um ihre großartige Vielfalt zu erhalten.