Tammam Azzam
* 1980 in Damaskus, Syrien
lebt in Berlin
Tammam Azzam begann mit 10 Jahren zu malen und studierte anschließend Bildende Kunst an der Universität Damaskus. Während er in Syrien lebte arbeitete Tammam neben seiner künstlerischen Praxis erfolgreich als Grafikdesigner – eine Erfahrung, die seine spätere künstlerische Antwort auf den Konflikt, der seine Heimat heimsuchte, prägte. 2011 musste Azzam Syrien verlassen und zog in die Vereinigten Arabische Emirate. Nach dem Verlust seines Ateliers in Damaskus suchte er nach neuen künstlerischen Formen, um den Gefühlen des Verlustes seiner Heimat Ausdruck zu verleihen. Azzam nutzte sein Wissen als Grafikdesigner und setzte dies in digitalen Kunstwerke um: Aus Bildern der Zerstörung in seiner Heimat schuf er virale Bilder, die die Gewalt des syrischen Krieges mit Meisterwerken des klassischen europäischen Kanons konfrontierten und Fragen nach der Natur der Schönheit, der globalen Ungleichheit und der sich verändernden Rolle des Bildes im digitalen Zeitalter aufwarfen. Werke wie ‚Freedom Graffitti‘ wurden in den sozialen Medien weit verbreitet und zu legendären Bildern der syrischen Revolution.
2016 zog Azzam nach Deutschland. Hier beschäftigte er sich mit neue Materialien und Techniken. Sein jüngstes Werk bedient sich sowohl der Malerei als auch der Collage und bewegt sich zwischen Figuration und Abstraktion.
Foto © Nairy Shahinian